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Nicht von jedem Menschen kann man verlangen, dass er ein „Krippeler“ ist oder wird. In Sistrans ist es aber sehr erfreulich, dass manche „Krippeler“ weiblichen Geschlechts sind. Und wir alle wissen, dass unsere Frauen, in diesem Fall sind es eher „Krippenmütter“, ihr Ziel einerseits mit Ausdauer und andererseits mit viel Einfühlungsvermögen verfolgen und auch Gottseidank erreichen.

Eine solche „Krippenmutter“ ist die Hilberandlbäuerin Gerold Maria, der schon als Mädchen im Elternhaus in St. Peter das „Krippelerblut“ in die Wiege gelegt worden ist. Nur ihr ist es zu verdanken, dass eine sehenswerte Krippe wieder Leben erhalten hat, dass sie wieder bewundert werden kann. Viel Zeit und Geld wurden aufgewendet, um ein Stück weihnachtliche Dorfkultur zu erhalten.

Im Dachboden fand sie den alten Krippenberg. Ramponiert und angeschlagen sah er aus. Das galt auch für die Landschaft. Von wem der Berg stammt, weiß man bis heute nicht. Die alte Stadt war so desolat, dass sie nach Vorlage von Hundegger Hannes und Unterwurzacher Renate in Igls nachgebaut werden musste. Vieles wurde ausgebessert und dann von Unterwurzacher Renate farblich gefasst.

Die Landschaft ist eine Rarität. Sie stammt unverkennbar von Pernlochner Franz vulgo „Schandl“ aus Thaur (1877 – 1954). Die leicht nach rechts geneigten Häuser der Stadt und die Art, wie die Landschaft aufgebaut ist, weisen auf diesen Landschaftsmaler hin. Typisch für Pernlochner ist auch die malerische Qualität, eine Tiefenwirkung zu erzielen. Auch die Farbwahl muss erwähnt werden.

Die neuen Figuren wurden größtenteils von Thurnbichler Georg aus Ellbögen geschnitzt. Die Könige, es sind die letzten Figuren dieser Krippe, stammen von Nagiller Franz aus Mieders. Die Schafe schnitzten Thurnbichler Georg und Knoflach Josef, er ist unser Sistranser Spezialist beim Schafe-Schnitzen.

Die Figuren wurden von Pohl aus Sellrain gefasst. Angenehme wirkende Farben bewirken und betonen, dass man für die Krippe folgende Attribute verwenden darf: ruhig, friedlich, heimelig. Die Fassung der Schafe lag ebenfalls in Händen von Pohl, aber auch von Engl Angelika, einer jungen und erfolgreichen Fassmalerin, die mit ihren Werken in Sistrans schon mehrfach vertreten ist, auch in der Pfarrkirche sowie bei der Gestaltung der Dorfkrippe. Die Könige fasste Nagiller Franz.

Die Botanik ist ein Werk von Maria Gerold. Die Bäume, die kleinen Pflanzen, vor allem aber das gehackte Moos erzeugen viel Natürlichkeit und Wärme. Es braucht Fleiß, Interesse, Ausdauer und Sensibilität, um den Berg so zu gestalten, wie er durch die Hand von Maria den Besuchern dargeboten wird.

Quelle:
Gerold Maria, Hilberandelbäuerin
Triendl
Toni, Chronist, 2005/01